Der Psalter - Historisches zurück


Das Psalterium

wurde ursprünglich mit bloßen Fingern oder mit Federkielen gezupft. Es gehört zu den Zithern und Hackbrettern, wobei es sich von letzteren durch die Spielweise unterscheidet.
Seit Jahrtausenden ist es im Ostasiatischen Raum gebräuchlich. Wie so viele andere kulturelle Bereicherungen fand es nach den Kreuzzügen im 11. oder 12. Jahrhundert den Weg nach Europa.


Seine Vorläufer waren das ägyptische Qanun mit gezupften Darmseiten und das asiatische Santir, dessen Saiten aus Draht mit einem Hämmerchen angeschlagen wurden. Aus dem Santir entstand das Cymbal, auch Zigeunerklavier genannt. Aus dem Namen Qanun entwickelte sich in Frankreich und Spanien die Bezeichnung Canon. In ganz Europa wurde es während des Mittelalters auch Cythara barbarica genannt.
 

Der Begriff Psalterium stammt aus Griechenland und bedeutet in etwa "zupfen". Aristoteles bezeichnet ein dreieckiges Instrument mit diesem Wort.

Zu Beginn der Renaissance benennen Virdung 1511 und Agricola 1529 das Psalterium.

Der Maler und Komödiendichter Tobias Stimmer (1539 - 1584) äußert sich zum Psalterium: "Bei den Frauen ist es sehr gemeine".

Praetorius schreibt 1619 über ein Psalterium Decachordum in "Von etlichen anderen und sonderlich der alten Instrumente".

Nach dem Mittelalter verlor das Psalterium hierzulande allmählich an Bedeutung, im Norden und Osten Europas dagegen entwickelte es sich zum Volksinstrument, z.B. zur dreieckigen Gussli in Russland und zur trapezförmigen Kantele in Finnland.


Diese besonders schöne Abbildung eines Psalteriums stammt aus dem Gemälde von Hans Memling "Musizierende Engel" 1480 (linke Seite)

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